In Kooperation mit der Berliner Hochschule
für Technik.

FAQ - Häufige Fragen

Ab welcher Laserklasse braucht man einen Laserschutzbeauftragten?

Die OStrV schreibt vor, dass bei Lasern der Laserklassen 3R, 3B und 4 ein Laserschutzbeauftragter schriftlich zu bestellen ist.

Was kann passieren, wenn es für den Laserarbeitsplatz keine Gefährdungsbeurteilung gibt?

Ein Verstoß gegen das Arbeitsschutzgesetz kann unmittelbar mit einer Geldstrafe oder anderen Sanktionen von Seiten des Staates oder der Unfallversicherungsträger belegt werden. Bei einem Unfall, der durch eine geeignete Gefährdungsbeurteilung hätte verhindert werden können, können auch die Regelungen des Strafgesetzbuches greifen (Geld- oder Freiheitsstrafe).

Muss ich einen Laserschutzkurs mit Prüfung absolvieren?

Ja, das ist eine gesetzliche Verpflichtung. Zertifikate, die in Kursen ohne Prüfung erworben wurden, haben keine Gültigkeit.

Muss ich als Laserschutzbeauftragter Rechnungen zur Lasersicherheit durchführen?

Nein. Dies ist die Aufgabe des Fachkundigen für Messungen und Berechnungen. Führt ein LSB Rechnungen durch, so in der Regel nur, um abzuschätzen, ob eine Gefährdung vorliegt oder die Rechnungen anderer plausibel sind (Beratungsverantwortung).

Was muss ein Laserschutzbeauftragter machen, damit er zur fachkundigen Person wird?

Die Aufgaben der fachkundigen Person hängen im wesentlich von den Lasern und den Berechnungen ab. Die notwendigen Kenntnisse können in einem Fachkundekurs (z. B. BG ETEM Dresden, Akademie für Lasersicherheit Berlin) oder im Selbststudium erworben werden.

Muss ein Laserschutzbeauftragter bei jeder Laseranwendung anwesend sein?

Nein. Die Überwachung des sicheren Betriebs muss gewährleistet sein. In der Regel reicht eine stichprobenartige Überprüfung und Kontrolle aus.

Muss bei medizinischen Anwendungen ein Laserschutzbeauftragter in der Nähe sein?

Ja. Da bei medizinischen Anwendungen oft sehr schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, muss nach der Fachausschussinformation FA ET 5 [6] der LSB in einer Zeit von 15 min erreichbar sein.

Muss ein Laserschutzbeauftragter ständig erreichbar sein?

Das hängt von der Gefährdung ab, und welche Schutzmaßnahmen vor Ort getroffen werden müssen.

Warum braucht man für einen Laser der Klasse 3R einen Laserschutzbeauftragten?

Diese Laser können die Expositionsgrenzwerte schon für Zeiten kleiner 0,25 s deutlich überschreiten. Bei einem direkten Blick in den Strahl kann es zu Augenschäden kommen. Aus Sicht des Staates und der Berufsgenossenschaften sind dann Schutzmaßnahmen von Laserschutzbeauftragten zu treffen und der sichere Betrieb muss überwacht werden.

Muss ein Laserschutzbeauftragter beauftragt werden, wenn man sich einen Laser zum Testen für einen Zeitraum von ca. 4 Wochen ausleiht?

Die Zeitdauer hat nichts mit der Verpflichtung zu tun, einen Laserschutzbeauftragten zu bestellen. Eine Minute Betrieb kann ggf. schon zu viel sein!

Muss es einen Vertreter für den Laserschutzbeauftragten geben?

Ein Laserschutzbeauftragter sollte zeitnah im Laserbereich sein können. Da dies oft nicht möglich ist, sollte ein Vertreter bestellt werden. Ist kein LSB im Dienst, trägt der Arbeitgeber wieder die Verantwortung. Es empfiehlt sich also, dieses Thema mit dem LSB, der Sicherheitsfachkraft und dem Arbeitgeber zu diskutieren und klar zu regeln.

Muss für einen Materialbearbeitungslaser der Klasse 1 ein Laserschutzbeauftragter bestellt werden?

Sofern keine Wartungsarbeiten am Laser durchgeführt werden, wie z. B. bei Beschriftungslasern, ist kein LSB erforderlich. Werden jedoch Wartungsarbeiten am Gerät von Mitarbeitern, z. B. der Elektrofachkraft des Unternehmens durchgeführt, kann es zu einem Zustand am Gerät kommen, bei dem die Expositionsgrenzwerte überschritten werden können. Dann handelt es sich quasi um einen Klasse-4-Betrieb und ein LSB wird benötigt.

In der Bedienungsanleitung meines Vermessungslasers der Klasse 3R steht geschrieben, dass nach der internationalen Normen 60825 Teil 1 kein Laserschutzbeauftragter benötigt wird. Stimmt das auch für Deutschland?

Nein! Für Laser der Klasse 3R, die die Expositionsgrenzwerte schon für Zeiten kleiner 0,25 s überschreiten können, muss gemäß OStrV und DGUV Vorschrift 11 ein LSB schriftlich vom Arbeitgeber bestellt werden.

Kann die jährliche Unterweisung durch den Laserschutzbeauftragten erfolgen?

Ja, sofern er die Anlagen und die örtlichen Gefahren kennt. In der Regel unterstützt der LSB nur den Vorgesetzten hinsichtlich der Lasersicherheit.

Wie und wann muss eine Reinigungskraft unterwiesen werden?

Jede Reinigungskraft, die in einem Laserbereich arbeitet oder arbeiten könnte, muss vor dem Beginn ihrer Tätigkeit unterwiesen werden. Hierbei kann es sich um eine Kurzunterweisung handeln wie: „dieser Bereich ist gefährlich und muss nicht gereinigt werden“ oder „in diesem Raum zu einer bestimmten Zeit oder nur mit Herrn/Frau Meier reinigen“.

Kann ich mich darauf verlassen, dass die Angaben auf dem Lasergerät stimmen (zum Beispiel die Angabe der Laserklasse)?

In der Regel kann man sich darauf verlassen, wenn der Laser von einer renommierten Firma stammt. Bei extrem günstig im Internet gekauften Geräten sollte man jedoch vorsichtig sein. Dies gilt vor allem auch für Laserpointer.

Muss man einen Laser bei der Berufsgenossenschaft anmelden?

Zurzeit gilt die DGUV Vorschrift 11 (früher BGV B2) noch bei vielen Berufsgenossenschaften. Solange diese gilt, ist die Anmeldung von Lasern ab Klasse 3R Pflicht.

Darf der Laserstrahl bei einer Lasershow auf die Zuschauer treffen?

Im Prinzip ja, wenn die Expositionsgrenzwerte gemäß OStrV eingehalten werden. Hierzu muss der Veranstalter mit dem entsprechenden „Gutachter“ die Gefährdungen klären. Die Expositionsgrenzwerte müssen auf jeden Fall für alle Personen und die gesamte Showdauer eingehalten werden.

Muss ich eine Lasershow auch dann abnehmen lassen, wenn ich nicht ins Publikum strahle?

Ja. Die Anforderung hat nichts mit der Gefährdung bzw. den Schutzmaßnahmen zu tun.

Wie finde ich Gutachter, die meine Lasershow abnehmen können?

Es gibt nur wenige Gutachter für Lasershows in Deutschland. Leider gibt es zurzeit keine offizielle Liste. Hier helfen das Internet und ggf. Erfahrungsberichte weiter.

Muss ich eine Lasershow bei jedem Neuaufbau wieder abnehmen lassen?

Dies hängt vom Gutachten bzw. von der Gefährdungsbeurteilung ab. In der Regel muss eine Show von einer befähigten Person abgenommen werden.

Wer muss den Laserschutz gewährleisten, wenn ich einen Laser miete?

Dies ist eine privatrechtliche und vertraglich freie Regelung. In der Regel wird der Mieter zum Betreiber und ist für den sicheren Betrieb verantwortlich und muss auch den LSB stellen. Es ist sehr zu empfehlen, die Zuständigkeiten vertraglich festzulegen.

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